Lungenfacharzt widerspricht EU-Richtlinie

Ist die Schadstoffbelastung in Städten völlig unbedenklich?

Während die Deutsche Umwelthilfe an allen Fronten für ein Dieselfahrverbot kämpft, hält der renommierte Lungenfacharzt Prof. Dr. med Dieter Köhler (ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie) die Belastung der gemessenen Schadstoffe für völlig unbedenklich.

Nach einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde die EU-Richtlinie 2008/50/EG erlassen, welche die Grenzwerte für Stickoxide auf 40 Mikrogramm und für Feinstaub auf 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in Innenstädten festlegt. Prof. Köhler hält diese Grenzwerte für völlig überzogen und zweifelt die seitens der WHO vorgelegten Studien massiv an. Wenn die Luftbelastung von 40 Mikrogramm NO² wirklich so gefährlich wäre und bereits zum Tod von Menschen geführt hätte, läge die Lebenserwartung eines durchschnittlichen Rauchers bei nur wenigen Monaten. Mit dem Rauch einer Zigarette inhaliert der Raucher etwa 1.000 Mikrogramm NO², bei dem Genuss von einer Schachtel pro Tag entspricht das 600.000 Mikrogramm pro Monat. Beim Feinstaub sieht es ähnlich aus. Hier übersteigt der Zigarettenrauch den Grenzwert um den Faktor 20.

Helfen wird das den betroffenen Dieselfahrern derzeit wenig, orientieren sich die Gerichte doch streng nach den im Gesetz festgelegten Werten.

Sehen Sie Prof. Dr. med Dieter Köhler im Gespräch mit Stern TV