Keine Unterstützung von Volkswagen bei Diesel-Umrüstung
VW will Umrüstfirmen keine technische Daten über Diesel-Fahrzeuge übermitteln.
Das muss man sich einmal vorstellen. Der größte Autohersteller Europas löst mit seiner in Dieselfahrzeugen eingebauten Betrugssoftware den Dieselskandal aus, zahlt dafür in den USA Milliarden Dollar an Strafen und Entschädigungen, aber deutschen Diesel-Besitzern gehen völlig leer aus. Und dann weigert sich der Konzern auch noch, den Firmen, die eine Lösung für betrogene Autofahrer und Besitzer älterer Diesel-Fahrzeuge entwickeln, dringend benötigte technische Daten zu überlassen, die für den Einbau von SCR-Katalysatoren notwendig sind. Gerade erst hat das Bundesverkehrsministerium die Rahmenbedingungen für den Einbau der Nachrüstungssysteme erlassen, da stellt sich Volkswagen quer und verweigert die Zusammenarbeit, angeblich aus haftungsrechtlichen Gründen. Gleichwohl will der Autobauer Diesel-Nachrüstungen mit 3.000 € je Auto unterstützen. Wie passt das zusammen? Vollends unverständlich wird die ganze Sache wenn man erfährt, dass VW z.B. beim Passat in ihrem Ersatzteilkatalog Teile für die Umrüstung bereithält. Siehe: VW Passat Diesel von Euro-5 auf Euro-6 umrüsten.
Entgegenkommender zeigt sich der Daimler-Konzern. Hier wurde eigens eine Abteilung für die Nachrüstung eingerichtet. Einen ersten Zulassungsantrag für Volvo-Fahrzeuge hat die Firma Dr. Pley aus Bamberg beim KBA eingereicht. Hiervon dürfte allerdings nur eine kleine Anzahl von Dieselbesitzer profitieren, liegen die Zulassungszahlen von Volvo-Diesel in Deutschland doch weit unter deren von Volkswagen und Co.
Quelle: Spiegel-Online